Ein Tag im Hundewald
6:15 Uhr… schon wieder biept dieses blöde Ding, der Wecker. Das Teil hat vor einer halben Stunde schon mal genervt… Das ist so die Zeit wo Katrin aufsteht. Ich dreh‘ mich dann immer nochmal um und roll mich wieder in die Bettdecke. Manchmal glaub‘ ich, sie lässt das Ding absichtlich an, nur um mich zu ärgern… Ich? Wer ich bin? Ich bin „Zmaj“. Ich bin hier Haushund, Kuscheltier, Resteverwerter/Staubsauger, Begrüßungskomitee, Ruhekissen, Wärmflasche, Schwachstellendetektor, Wachhund, manchmal Unruhestifter, aber meistens bin ich einfach nur Prinzessin Zmaj und lasse mich verwöhnen.
Ich habe auch einen eigenen Blog: Zmaj’s Blog (da erfahrt ihr mehr über mich und Fiete)
Na guuut, nun bin ich schon mal wach da könnte ich ja auch aufstehen… aber… ach nöö… Katrin kriegt das alleine hin. Sie ist bestimmt schon mit unserem heutigen Übernachtungsgast draußen im Garten. Eigentlich müsste ich ja auch mal… aber sooo ein schönes warmes Bett… Gassi kann noch warten.
Eine Autotür, es ist 6:30Uhr. Da kommt schon einer unserer Frühaufsteher, das sind die Tagesstättenhunde deren Frauchen/Herrchen schon ganz zeitig auf Arbeit müssen und die dann mit uns in den Hundewald fahren. Nr. 2 kommt auch gerade. Es ist ja auch schon 6:40Uhr. Oh weh…! Ich höre Katrin schon die Treppe raufstapfen… gleich ist es vorbei mit der Ruhe! Ich hasse es wenn sie uns morgens einfach die Decke wegzieht! Mitten in der Nacht… Hilft ja nix. Schlaftrunken trotten Fiete und ich die Treppe runter. Hoch motiviert… der frühe Vogel kann uns mal… Der Fiete ist hier der Senior im Haus. Mit seinen nun bald 14 Jahren und seiner ruhigen Ausstrahlung ist er die gute Seele des Hauses.
Auf dem Weg zum Auto gehen Fiete und ich fix im Garten wichtige kleine Geschäfte erledigen und tapsen zum Auto. Drei Passagiere heute Morgen. Plus Fiete und meine Wenigkeit. Und Katrin.
6:45Uhr, auf geht’s zum Hundewald. Glösaer Straße 69.
Ca. 7:00Uhr Ankunft im Hundewald. Katrin schließt erstmal alles auf und macht ggf. Licht und Heizungen an.
Da kommt auch schon der nächste Frühaufsteher. Das geht jetzt bis ungefähr so 8:30/9:00Uhr im 10-Minutentakt. Danach treffen nur noch vereinzelt weitere Hunde ein. Viel Spaß, ich hau mich nochmal auf’s Ohr. Soviel gute Laune zum frühen Morgen ist ja kaum auszuhalten. Weckt mich nicht vor 10:00Uhr! Was der Fiete darf und kann, das darf und kann ich auch!
Bin ich froh, dass ich ein Hund bin! Katrin wuselt da draußen rum: Fegen, wischen, Wassernäpfe frisch machen, die Hundegruppen (einmal die kleinen, einmal die großen und einmal die „Extrawürstchen“) im großen Auslauf, dem „Hundewäldchen“, beschäftigen, Hunde-A-A einsammeln, nochmal wischen, weil wieder irgend so ein Clown ‚ne Arschbombe in den Wassernapf probiert hat… ich glaub‘, Katrin wird’s so schnell nicht langweilig werden...
Es geht auf 9:30Uhr zu, da wird sie sicher gleich reinkommen und Frühstück machen. Na dann lasse ich sie mal noch (fast) in Ruhe frühstücken (auf mein Frühstücksbrötchen muss ich aber schon bestehen) und dann dreh ich meine Runde und schau mal wer heute so alles da ist.
Die Hundekindergartenhundekinder sind bei uns in drei Gruppen aufgeteilt. Wir nehmen auch regulär nicht mehr als 15 Hunde pro Tag auf und wenn es mal mehr sind, dann hat Katrin noch jemanden zur Hilfe eingestellt. Maximal 15 Hunde auf eine Aufsichtsperson. Es soll ja keiner zu kurz kommen!
Unsere drei Gruppen: „die Sieben Zwerge“: das sind die Kleinen, kleinwüchsigen und ganz jungen Hunde, „die Big-feet“ sind die großen und erwachsenen Hunde (vom Halbstarken-Alter an aufwärts) und dann gibt es noch die „Extrawürstchen“, das sind die Hunde, die sich in größeren Gruppen nicht so wohl fühlen oder Schwierigkeiten mit Geschlechtsgenossen haben. Diese Gruppe ist dann immer mit bei Fiete und mir.
Die beiden anderen Gruppen haben je eine große beheizte Blockhütte mit Körbchen und Kuschelecken, in die sie sich zurückziehen können und einen dazugehörigen großen Auslauf, der durch eine Hundeklappe jederzeit zugänglich ist. Das Beste ist, ihr schaut euch den Hundewald einfach mal an:
VIDEO folgt
Selbstverständlich könnt ihr auch gern mal live vorbeikommen. Mit Spontanbesuchen haben wir an sich kein Problem, aber ich finde es höflicher, wenn ihr vorher mit Katrin einen Termin ausmacht.
Ich war jetzt erstmal bei der zweiten großen „Hundewäldchen“-Tobe-Runde der „Extrawürstchen“ mit dabei und bin jetzt auch wach. Katrin geht jetzt gerade mit den Kleinen (die sieben Zwerge sind heute sogar zu acht) ins „Hundewäldchen“. Das ist der große Auslauf, der vorne bis an die Straße reicht, sicher eingezäunt selbstverständlich. Dort können wir richtig rennen und uns jagen und spielen. Jede Gruppe ist mehrmals am Tag für ungefähr eine halbe Stunde mit Katrin, Janine oder Dana im Hundewäldchen unterwegs. Den Kleinen muss das wie ein riesiger, endloser Dschungel vorkommen… sind schließlich fast 1000m². Gleich geht Katrin noch mit den großen dorthin und danach ist Mittagszeit. Dann bekommen die ganz jungen ihr Mittagessen (das bringen sie in ganz niedlichen Brotdosen mit), dann gehen sie nochmal fix raus (einzeln gassi im Auslauf) und dann läuten wir die Mittagsruhe ein. Das ist auch die einzige Zeit, in der im Hundewald mal die Hundeklappen zu sind. Das bedeutet Mittagsschlaf… Chrrrr Zzzzz Chrrrr Zzzzzz Chrrrr Zzzzz… Ich liebe es! Besonders wenn Katrin dann auch mal Zeit hat mit mir zu kuscheln. Und mit Fiete. Ja,… na gut, mit Fiete auch…
14:30Uhr. Das erste Mittagshundekind wird abgeholt. Die Mittagsruhe ist jetzt auch zu Ende und alle Hunde toben wieder in den Ausläufen. In den nächsten zwei drei Stunden wird ein Großteil der Hunde geholt werden.
Nachmittags machen wir da weiter, wo wir vormittags aufgehört haben,… also Katrin macht, ich bin ja eher Müßiggänger… Katrin jedenfalls schüttelt Decken aus, fegt, wischt, sucht nach Gold (Fachausdruck für „Hundekot sammeln“), macht Wassernäpfe frisch und beaufsichtigt unsere wilden Jagden durch das Hundewäldchen in wechselnder Besetzung. Zwischendurch gibt sie noch Hunde an ihre Besitzer heraus und interessierten Besuchern bereitwillig Auskunft. Wenn sie darüber nur nicht unseren Nachmittagssnack vergisst! Na ja, ich weiß ja, wo die getrockneten Pansenstreifen sind, notfalls helfe ich mir selbst!
Wenn nun so gegen 18:00Uhr die meisten weg sind, macht Katrin nochmal die Hundekörbchen schick und alles nochmal sauber und dann darf sie sich dem Bürokram widmen. Wer war da usw… Da helf‘ ich ihr dann dabei indem ich mich unter ihren Arm klemme zum kuscheln.
Dann fahren wir heim. Manchmal noch mit zwei Tagesstättenhunden (die erst 20:00 und 21:00Uhr abgeholt werden). Auch die beiden heutigen Übernachtungsgäste nehmen wir mit nach Hause. In die Geschwister-Scholl-Straße. Daheim angekommen gibt es Abendbrot: Mein Highlight des Tages!
21:30Uhr. Jetzt gehen die Übernachtungsgäste und ich noch eine Runde mit Katrin spazieren, die muss ja auch noch mal was anderes sehen und dann geht es ins Körbchen. Also für die Gasthunde geht es ins Körbchen. Fiete und ich werden noch etwas auf der Couch fernsehen und es uns dann im Bett gemütlich machen… Gute Nacht, bis morgen früh…